Wochenendtrip ins wunderschöne Giethoorn
Zeit mit der Familie
Ich weiss nicht mehr genau wann und auch nicht mehr wo, aber irgendwie erfuhr ich vor einiger Zeit von diesem kleinen aber sehr feinen Örtchen namens „Giethoorn“ in den Niederlanden. Als ich erste Bilder davon sah war mir klar, da muss ich hin. Ich weiss ja nicht wie ihr das seht, aber Holland geht grundsätzlich schon mal immer.
Und dann kam mir folgende Idee, wir laden unsere Eltern für ein Wochenende nach Giethoorn ein. Als Dank für die liebe Unterstützung bei unserer Traumhochzeit. Für mich stand der Plan also fest. Muss ich nur noch Patrick überzeugen … Aber auch das war nicht wirklich schwer und so konnte ich mich, wieder einmal, an die Planung für diesen Wochenend-Trip machen.
Gedanklich schwebte mir ein Haus für uns alle vor. Wo wir morgens gemeinsam frühstücken, abends grillen und gemütlich beisammen sitzen. Zum Glück war es noch früh genug und ich hatte etwas Zeit um nach einem geeigneten Ferienhaus, in guter Lage, Ausschau zu halten.
Vielleicht vorab ein kurzer Exkurs zu Giethoorn.
Giethoorn wird auch als Venedig des Nordens bezeichnet. Schmale Wasserkanäle, welche durch die gesamte Ortschaft verlaufen, führen an traumhaft schön gestalteten Gärten und ihren dazugehörigen teils reetgedeckten Häusern vorbei. Ca. 8 km lang, ist der Dorfkanal, welchen Fußgänger und Radfahrer mit seinen 170 Brücken überqueren können.
Ich verspreche euch, ein Haus ist schöner als das andere, ein Garten perfekter als der nächste. Überall blüht es und man hat das Gefühl im modernen Alice im Wunderland gelandet zu sein (wenn die ganzen „anderen“, sorry, aber vor allem die Chinesen nicht da wären. Egal blendet die einfach aus). Autos sucht man hier vergebens, was auch gut ist. Hier gibt es nur ein Fortbewegungsmittel, und das sind Boote.
Demnach wollte ich unbedingt ein Häuschen direkt am oder zumindest in der Nähe vom Wasser mieten. Ob mir das gelungen ist?
Ja sicher 😀 Ich habe ein tolles, Haus direkt am Kanal ausfindig gemacht und – sofort reserviert. Von Freitag bis Sonntag ging es demnach im September für die Family nach Giethoorn. Und davon berichte ich euch jetzt …
Wo es hingeht, haben wir natürlich nicht verraten, denn ich war mir ziemlich sicher, Giethoorn kannten sie noch nicht. Ich habe lediglich Angaben zur Packliste gemachte, das wars.
Am Freitag-vormittag ging es dann los. Ca. 220 km.
Das Wetter hätte nicht besser sein können. Exakt für das dieses Wochenende waren noch einmal zwischen 20 und 24 Grad angesagt – MEGA! Genau so hatte ich es mir vorgestellt und gewünscht. Denn stellt euch mal vor mit einem Bötchen durch die Kanäle zu schippern bei Regen … Macht eben nur halb so viel, bis gar keinen Spaß.
Unser Haus befindet sich ganz am Rande vom Ort. Erst einmal könnte man meinen, wir sind in einem netten kleinen Dorf in Holland angekommen. Wir parken bei der Ankunft auf einem großen Parkplatz, und gehen den Rest, bis zur Unterkunft zu Fuß. Ich musste schmunzeln, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte keiner eine Ahnung wo wir uns befinden. Wir müssen ein bisschen suchen bis wir das Haus finden. Auch wie wir dort hinkommen, auf der anderen Seite vom Kanal … Dann aber hats geklappt.
Drei Schlafzimmer, ein großes Bad, ein offener Wohn-Essbereich mit voll ausgestatteter Küche und draussen eine überdachte Sitzecke direkt am Kanal. Toll!
Jetzt begreifen auch die Eltern was sie hier erwartet. Alle sind begeistert. Wir beziehen unsere Zimmer und räumen die Autos aus. Mitgenommen haben wir wie für zwei Wochen Urlaub. Naja, wer kennt´s nicht …
Als sich alle eingerichtet haben, kommen wir zusammen und ich erzähle ein bisschen über Giethoorn, die Kanäle, was wir so vor haben in den nächsten Tagen, und als wir da so sitzen, kommen immer wieder Boote an uns vorbei geschippert. Überschwänglich freundlich werden wir gegrüsst und fotografiert, was zu Belustigung aller beiträgt.
Fängt ja super an!
Bis wir später den Grill anschmeißen, wollen wir unbedingt noch eine Runde spazieren gehen. Besonders die Muttis wollten sich die wunderschönen Häuser und die gepflegten Gärten näher anschauen. Also los. Auf zum Entdeckerrundgang. Hier ein paar Impressionen daraus …
P. S.: Ein Bessen Genever in Holland muss sein.
Am Abend grillen wir ganz gemütlich. Übliche Rollenverteilung, die Männer kümmern sich um den Grill, die Frauen um den Rest 😀 Egaaal liebe Männer, machen wir gerne für euch.
Morgen werden wir dann nicht trödeln und uns schon um neun zum Frühstück treffen. Das Wetter soll super werden und wir wollen endlich mit dem Boot die Kanäle und die Umgebung erkunden. Unser Boot wartet bereits direkt vor unserem Haus. Dieses gehört nämlich unseren Vermietern, und es wird an liebe Gäste verliehen. Demnach brauchen wir uns nicht mehr um ein Boot kümmern. Wir freuen uns alle schon riesig auf morgen …
Ich bin, wie immer, als Erste wach. Also fange ich schonmal an, das Frühstück vorzubereiten. Um draußen zu frühstücken, ist es leider zu kalt. Auch wenn die Sonne bereits zum Fenster hereinscheint und uns dazu verleiten will. Beim Öffnen der Türe erübrigt sich eine weitere Überlegung. Aber im Haus ist es genau so gemütlich.
Wie angekündigt halten wir uns beim Frühstück ran. Unsere Kühlbox mit Proviant wird gepackt und rein ins Boot mit allen. Endlich gehts los.
Unterschieden wird also in gelber, grüner und roter Route. Für die gelbe und die grüne Route müsst ihr ca. drei Stunden einplanen. Die gelbe Route kann man allerdings auch abkürzen. Wollt ihr aber nicht, wenn ihr erst einmal dort seid. Da bin ich mir sicher.
Für die rote Route sind es ca. vier Stunden. In Kombination mit der grünen Route könnt ihr den ganzen Tag einplanen.
Ich kann euch nicht mehr genau sagen, welche Route wir genau gefahren sind. Aber wir waren den ganzen Tag unterwegs.
Freut mich total!
Als wir ein paar schöne Geschäfte erreichen müssen wir anlegen. Da es noch recht früh am Morgen ist, stellt das kein Problem dar. Am Rand anhalten, Boot festbinden und ciao. Neben einigen Geschäften gibt’s auch richtig tolle Restaurants. Dazu kann ich allerdings keine Empfehlung aussprechen. Wir hatten ja den Grill dabei.
Aber die Stimmung ist gut. Hier legen wir nochmal an.
Zeit für Pömmskes, und Frikandel für die anderen.
Hier reihen sich Geschäfte und Restaurants aneinander. Auch wir spazieren eine Runde die „Promenade“ entlang bis wir wieder unser Boot aufsuchen.
Bovenwijde heisst dieser. Hier treffen die Ausflugstouris in ihren Booten auf Wassersportler und Angler.
Bei Smit´s Paviljoen halten wir noch einmal für leckeren holländisch Kaffee und Kuchen. Es macht so viel Spaß ganz easy mit dem Boot anzulegen.
Und während wir ganz langsam das Abendessen vorbereiten, werden die Boote, welche unmittelbar an unserer Unterkunft vorbeifahren, weniger. Die Tagestouristen sind weg und es kehrt Ruhe ein.
Ich werde nie vergessen, wie wir in Venedig – sorry, wie Ich in Venedig, um sechs Uhr morgens aufgestanden bin (Patrick konnte ich schlussendlich auch überreden), um die Stadt zu erkunden. Es war so herrlich leer, nur ein paar Jogger waren unterwegs und in der Nähe vom Markusplatz legten Boote mit entsprechender Versorgung für Restaurants und Hotels an.
Das sind (u. a.) meine liebsten Momente auf einer Reise …
Ein neuer Morgen in Giethoorn. Wieder mit bestem Wetter.
Auch wenn die Muttis noch eine ganze Woche hier hätten verbringen können, haben wir gemeinsam entschieden, nach den Frühstück nach Utrecht zu fahren. Da waren ein paar von uns noch nicht und wenn man schon mal in der Nähe ist …
Also packen wir langsam zusammen und verabschieden uns schweren Herzens von diesem kleinen und sehr feinen Örtchen.
Hier waren wir sicher nicht zum letzten Mal.
Auf dem Rückweg haben wir noch in Utrecht Halt gemacht …
Utrecht, so habe ich mal gelesen, soll wie Amsterdam sein, nur kleiner. Genau mein Ding also. Auch wenn ich Amsterdam richtig toll finde, ein „Amsterdam in klein“ würde mir mindestens genau so gut gefallen. Dann lasse mich mal überraschen.
Als wir einen Parkplatz gefunden haben, gibts eine runde Kaffee bei Starbucks für alle. Und dann die Frage „Wohin zuerst“?
Genau aus diesem Grund hört der Blogpost jetzt hier auf.
Wir hatten keinen festen Plan und bummelten demnach nur durch die äußerst schöne Stadt. Die Grachten stehen denen in Amsterdam absolut nichts nach und die Architektur ist wie typisch für Holland mal modern und mal im mittelalterlichen Stil. Es gibt tolle Cafés, Restaurants und – ich sterbe – richtig gute Einrichtungsläden.
Wenn es im nächsten Jahr noch einmal nach Gietoorn gehen sollte, werde ich Utrecht noch einmal besuchen. Dann aber mit mehr Zeit – und, mit einer Übernachtung …
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Es war so schön #familyfirst
Hey danke für das tolle Bericht. Mich würde interessieren welches Ferien Hause ihr gemietet hattet. Den genau so eins will ich auch mieten.
Vielen Dank im voraus.
Hey Deniz, ich habe es über Booking.com gebucht, für sechs Personen. Liebe Grüße und viel Spass im wunderschönen Giethoorn.