Highway 1, Santa Barbara, Malibu, Santa Monica, Venice, Los Angeles

Eine Sache, die die Westküste entscheidend auszeichnet, ist der Highway Number 1 – der Pacific Coast Highway.
Ich weiss, ich habs schon öfters zuvor gesagt, aber auch darauf freute ich mich schon wahnsinnig Dolle…. Die nächste Übernachtung hatten wir in Monterey gebucht. Hier gibt es, neben dem weltberühmten Aquarium, den 17-Mile-Drive. Eine Ringstrasse, die direkt am Meer, durch Zypressenwälder, vorbei an Golfplätzen und teuren Villen führt. 
Leider ist es nicht kostenlos, diese „Strasse“ mit dem Auto zu befahren (zu Fuss oder mit dem Rad allerdings schon), ich meine wir haben um die 10$ bezahlt. Von Pacific Grove starten wir also die Panoramastrasse.

Ich muss gestehen, eigentlich hatte ich dem 17-Mile-Drive keine große Bedeutung zugesprochen, ich dachte eher, das wir diesen gemütlich durchfahren und uns anschließend Caramel-by-the-Sea widmen. Das einst spanisch geprägte Örtchen, in welchem Clint Eastwood von 1986 bis 1988 Bürgermeister war.

Dass ich dann aber eines anderen überzeugt wurde, war schnell klar. Die Strecke ist durchweg malerisch. Die unbezahlbaren Villen haben mich begeistert und spätestens als wir am Meer angekommen waren, mussten wir halten und aus dem Auto aussteigen.
Hilfe – ist das schön hier !

Ein Bild für die Sinne, wenn man aufs, in verschiedenen Blautönen funkelnde Meer schaut. Strahlend weisser Sand, dazwischen bizarre Felsformationen. Und die Sonne strahlte mit diesem Bild um die Wette.

Die Zeit hab ich aus den Augen verloren.

Wir haben noch einige Male angehalten. Zumindest mit den Füssen wollten wir mal ins Wasser und ein Foto, von der „Lone Cypress“ wollte ich auch machen.
Schätzungsweise, und viel länger als geplant, waren wir für 3 Stunden auf dem Drive unterwegs – bis wir das Ende, in unter Kennern berühmten Pebble Beach (wegen dem Golfplatz) erreichten.
Langsam wurde es dunkel und somit blieb nicht mehr viel Zeit für Caramel. Eine kurze Spazierfahrt durch das wunderschöne Örtchen blieb uns dennoch um einen kleinen Eindruck zu bekommen. Irgendwie fand ichs hier besonders. Ich kann nur schwer beschreiben warum. Der Ort ist kaum amerikanisch geprägt. Die Häuser und Strassen sind klein und schmal und eher im englischen Stil. Fast Food Ketten, wie ÜBERALL in Amerika sucht man hier vergebens. Alles ist ordentlich, sauber und akribisch gepflegt. Reklame gibt es nicht, ebenso keine Ampeln. Es heisst, hier wurden die Häuser um Bäume herum gebaut.
WOW ! Was für ein Ort.

Wir fahren auf dem Highway 1 ♥

Zu unserem Zeitpunkt gar nicht so einfach, denn dieser war an manchen Stellen wegen Erdrutschen gesperrt. Weil ich mich aber SO darauf gefreut habe, sind wir ein Stück über die 101 und dann den Highway 1 kurz vor Big Sur hin und wieder zurückgefahren. Ein bisschen verrückt, hat sich aber definitiv gelohnt.
Seht selbst …

Wer den Highway 1 fährt, fährt quasi automatisch daran vorbei… die Rede ist von den Friends of the Elephant Seal. Kurz hinter San Simeon (oder davor, je nachdem von wo man kommt) tummeln sich duzende See-Elefanten am Ufer, die man von einem gut ausgebauten Steeg beobachten kann.
Cuteness-Overload.
Meine Kamera lief heiss, bis die Männer mich dezent darauf hinwiesen, dass ich doch jetzt jede Perspektive eingefangen haben müsste … Jaa, wir können weiterfahren. 

Ich habe ein bisschen Nachforschung betrieben weil ich es euch unbedingt weiterempfehlen wollte – und ich bin fündig geworden. Direkt am Strassenrand des Highway 1, bei Big Sur, liegt das Big Sur River Inn & Restaurant. Hier haben wir uns einen Stop gegönnt – und Papa sich ein Bier…

Bis dato waren wir doch schon ziemlich zügig und ohne erwähnenswerte Pausen unterwegs. Warum wir dann aber doch länger als gewollt dort gehalten haben, verrät euch das nachfolgende Bild von Papa …

Hinter dem Restaurant führt ein schmaler Weg runter zum verhältnismäßig kühlen River. Die dort vorhandenen Holzsessel haben quasi unsere Namen gerufen. Es war eine Wohltat dort zu sitzen, die mittlerweile durchaus beanspruchten Füsse ins Wasser zu tränken und ein kühles Getränk in den Händen zu halten. Manchmal muss man eben auch die Kirche im Dorf lassen, wie man bei uns so schön sagt, und den Moment genießen… 

Nach diesem erholsamen Halt ging es für uns nach Morro Bay. Hier hatte ich eine Übernachtung geplant, weil wir am anderen Morgen früh weiter nach Santa Maria und Santa Barbara wollten. Vorbei an San Luis Obispo, Pismo Beach sowie Santa Maria, erreichten wir noch früh am Morgen Santa Barbara.

Erstmal Kaffee besorgen, für alle!

Santa Barbara ist super schön gelegen. Wie könnte ich es auch anders finden, denn „den Rücken“ bekommt die Stadt von den Santa Ynez Mountains gestärkt und bietet damit eine tolle Kulisse.
Zudem ist das Städtchen durch spanische Architektur geprägt was eine willkommene Abwechslung zur einfachen amerikanischen Bauweise dient. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Menschen, anders als wie wir sonst erfahren haben, einen funken wert auf Nachhaltigkeit legen – bei Starbucks beispielsweise hatten die meisten ihre eigens von Zuhause oder aus dem Büro mitgebrachten Becher dabei, viele waren mit dem Rad unterwegs, obwohl in Amerika wirklich nichts ohne Auto läuft.
Das hat mich beeindruckt.
Etliche Sänger und Schauspieler wie
Paul Walker oder Katy Perry kann die Stadt ihre Söhne und Töchter nennen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass man hier auf erstklassige Restaurants trifft.
Auch sonst hat Santa Barbara einiges mehr zu bieten, zu dem wir aber leider keine Zeit mehr hatten. 

Wir fuhren weiter … immer der Küste entlang, immer noch auf dem Highway 1.
Bis wir schließlich Malibu erreichten. Eigentlich wollten sich die Männer noch ein standesgemäßes Hemd a la Charlie Harper kaufen, haben sie dann aber doch kurz vor der Reise versäumt – zum Glück.
Naja, wie dem auch sei. Malibu durfte auf unserer Route nicht fehlen.
Malibu – das klingt wie Musik in den Ohren.

Wir wollten auch mal sehen, wo die Schönen und vor allem Reichen wohnen.
Und nicht nur wo, sondern auch wie. 

Eine Villa gereiht an der nächsten. Eine schöner als die andere und eine individueller als die andere. Ich kam aus dem Fotografieren nicht mehr raus. Außerdem stehen hier Autos… ihr werdet es gleich auf den nachfolgenden Bildern sehen.

Aber was genau macht diesen Ort so besonders? 
Ich glaube zum einen die Serie „Two and a Half Man“, die ich persönlich noch nie wirklich geschaut habe. Zum anderen glaube ich, ist es die perfekte Lage. Die Dichte an Prominenten, die „unter sich“ sein können sowie die Wellen, die unermüdlich zum Surfen einladen. Der Sand ist fein und demnach perfekt für Familien geeignet. Beim Vorbeifahren haben wir einige sehr moderne und geschmackvolle Restaurants gesichtet, das wohl bekannteste nennt sich Malibu Farm und residiert am Ende des ebenfalls bekannten Piers in Malibu. 

Ich fands so cool einmal hier gewesen zu sein.

Kommen wir zum letzten Kapitel unserer Reise. Uns bleiben noch drei Tage, zwei Übernachtungen und eine Menge die wir sehen wollen.
Genauer gesagt, Santa Monica, Venice und Los Angeles stehen auf der „Liste“.

Deshalb fahren wir, nachdem wir in Malibu waren, auf direktem Wege nach Santa Monica. Wer an Santa Monica denkt, hat sicher sofort den Pier vor Augen – dieser riesige Holzsteg mit seinen Imbissbuden, Straßenmusikern, Künstlern (und alle die es sein wollen) sowie dem Pacific Park – einem kleinen Vergnügungspark AUF dem Pier. Bereits vom Highway können wir das Riesenrad sehen. Ich war ein bisschen aufgeregt. Soo viele Bilder hatte ich schon vom Pier gesehen, so viel darüber gelesen. Baywatch wurde in Santa Monica gedreht und auf dem Pier befindet sich das historische Schild „Route 66 -End of the Trail“. 

Wir parkten auf dem riesigen Parkplatz unterhalb des Piers. Es war schon später Nachmittag, die Sonne wird somit in nicht allzu langer Zeit unter gehen. Perfekter Zeitpunkt. 
Oben auf dem Pier angekommen fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt, entschleunigt und irgendwie besonnen.  
Ich kann schwer beschreiben warum, vielleicht weil das Ende der Reise nahte, weil wir schon soo viel erlebt haben – alles mit meinem Dad, weil ich plötzlich dort stand, von wo ich immer nur schöne Bilder gesehen hatte, weil ich für einen Moment die Zeit vergaß und mich der Musik der Straßenkünstler hingab… ohne darüber zu reden, haben wir uns treiben lassen, den Moment genossen und bei einem teuren Bier im Restaurant am Ende des Piers dem Treiben zugeschaut. 

Santa Monica, Pier

Und dann gab es diesen ganz speziellen Moment   …

Auf irgendeine Weise wollten wir noch nicht gehen.
Ein älterer Herr, der auf seiner Mundharmonika spiele und sang, fesselte uns –
wir wollten ihm noch etwas zuhören.

PUH, es fällt mir gar nicht so leicht diese Zeilen zu schreiben (ich alte Heulsuse).  
Wir setzten uns, am Ende des Piers auf die Treppen, und hörten dem Mann zu wie er spiele und sang… Diese Stimme werde ich nie vergessen. 
Und plötzlich kreisten meine Gedanken … wir Leben nur ein mal, wir sollten öfter dankbar sein für das, was wir haben, nicht für das, was wir nicht haben, wir genießen Freiheit, sind in der Regel gesund und all die alltäglichen „Probleme“ sind im Grunde genommen Peanuts … Und im Augenwinkel sah ich rüber zu meinem Dad, dessen Lebenstraum es war einmal an die Westküste zu reisen und ich saß jetzt gerade mit ihm hier und lauschte den wundervollen Klängen der Mundharmonika eines amerikanischen Strassenmusikers… 
Tränen konnte ich nicht zurückhalten. 
Nicht nur ein Mal haben wir uns bei dem Mundharmonikaspieler für seine wunderschöne Musik, die übrigens nicht nur mich zu tränen rührte, erkenntlich gezeigt.

Während die Sonne langsam hinter dem Lifeguard Häuschen im Meer versank, und das ganze Areal um den Pier in warme orange Töne tauchte, spazierten wir noch eine Runde den Strand entlang. 

Die letzten beiden Übernachtungen haben wir in Inglewood gebucht, einem Vorort von Los Angeles. Hier waren die Preise etwas günstiger als direkt in der Stadt der Engel.

Für Los Angeles haben wir uns noch eine Kleinigkeit für meinen Dad einfallen lassen. Als ehemaliger Autoschrauber – und Liebhaber haben wir für die letzten noch Tage das Auto getauscht …

Tschüss SUV – Hello Sportwagen 

Jetzt seid ihr gespannt welche Karre wir bekommen haben, oder 😀 

Einen fast neuen Chevrolet Camaro – whoop whoop » »

Papa hat vielleicht nicht schlecht gestaunt, als wir wieder zur Autovermietung gefahren sind 🙂

OK Los Angeles, los gehts. Wo nur anfangen…

Auch wenn mir einige vor der Reise nicht sonderlich Positives von Los Angeles berichtet haben, so wollte ich mir unbedingt ein eigenes Bild machen. So kacke kann es dort doch nicht sein, dachte ich. Wie fast in jeder neuen Stadt, haben wir auch hier eine kleine Orientierungsrunde per PKW gedreht.

Auf der Melrose Ave. ist mir dann ein Markt aufgefallen, der scheinbar gerade erst geöffnet hatte. Ich liiiebe Märkte !
Also Auto parken und nichts wie hin.
Wie ich später herausfand, handelt es sich bei dem Markt um den Fairfax Flea Market den ich selbstverständlich wärmsten empfehlen kann. Hier gibt es ALLES ♥

Von coolen Klamotten, über ausgefallene Poster/Bilder, Schmuckstücke, jegliche Kunstgegenstände, Vintageartikel, good food und vieles mehr.
Der Eintritt kostet allerdings 5$.

Die gesamte Melrose Avenue ist ganz nach meinem Geschmack. Hier gibt es Second Hand Läden, hippe Restaurants – auch im Low Budget Bereich, stylish und teils skurrile Menschen und ausserdem ganz viel Street-Art, wie die wohl am meisten Fotografierteste Angel-Wall. 

LA

Die klassischen Sehenswürdigkeiten Walk of Fame, Rodeo Drive sowie das Hollywood Sign haben wir im Schnelldurchlauf angeschaut. Eigentlich auch nur, um es einmal gesehen zu haben. Lediglich beim Hollywood Sign hätte ich Lust gehabt ein bisschen zu Fuss die Gegend zu erkunden – Aber, keine Zeit, bzw. wir wollten noch andere Dinge sehen.

Zum Beispiel das Getty Center. Ähnlich wie beim Griffty Observatory hat man von dort oben eine atemberaubende Aussicht auf Los Angeles. Architekturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Auch ich war schwer beeindruckt. Von der Parkgebühr mit ca. 15$ eher weniger erfreut führt eine gläserne Bahn hinauf (man kann auch zu Fuss gehen, dauert aber länger :D) auf das „Gelände“. Der Eintritt ist allerdings kostenlos, was die Parkgebühr wieder kompensiert. 

Hollywood Sign
Getty Center

Beim Getty Center ist es relativ spät geworden. Kein Wunder, hier kann man nicht einfach so „durchrasen“. Das Areal ist riesig und es gibt einfach so viel zu sehen.
Wir hatten also nicht mehr viel Zeit bis die Sonne unter ging.

Fehlte uns jetzt nur noch Venice.

Wieder am Auto angekommen, kam uns kurz der Gedanke Bel Air noch schnell anzuschauen… haben wir dann aber auch genau so schnell wieder verworfen, immerhin waren wir eh schon früh und den ganzen Tag auf den Beinen und alles kann man nun mal nicht sehen. Also, auf nach Venice. 

Wieder waren wir just in time zum Sonnenuntergang vor Ort … und was für einer …

Ihr fragt euch jetzt sicher, was zum Teufel ist da los 🙂 will ich euch verraten;

Eine Mischung aus Festival und buntem Treiben, ich glaube so würde ich es beschreiben. Aus den verschiedensten Trucks tönte die unterschiedlichste Musik. Von Elektro über Live Saxophon war alles dabei. Manche gaben ein Solo Konzert und andere waren Zirkus reif verkleidet. 
Venice gefiel uns, dem zu Folge haben wir entschieden unsere letzten Stunden am Folgetag dort zu verbringen, im hellen.

Venice

Letzter Tag in Venice, letzter in Amerika. In wenigen Stunden geht es wieder nach Hause.
Wir fuhren noch einmal nach Venice Beach. Der Strand ist echt toll und ich glaube, wir alle hätten nichts gegen einen ganzen Tag am Strand relaxen gehabt. Aber weil ich Papa so viel wie möglich zeigen wollte, war das leider nicht drin.


Es war eine extrem intensive Zeit, für die ich sehr dankbar bin. Alles hat reibungslos geklappt, Papa war fit genug um den Reisestress auszuhalten und mitzumachen, immerhin haben wir bis auf San Francisco und Los Angeles jeden Tag woanders geschlafen. 

Ausserdem bin ich dankbar, dass wir zwar nicht den optimalen aber genau den richtigen Zeitpunkt gewählt haben.

Wir haben einfach gemacht und nicht nur davon geträumt…

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