Schwangerschaftsbericht

Meine Schwangerschaft – Auf einmal war alles anders!

Schwangerschaftsbericht #1

Du bist nicht krank, du bist „nur“ schwanger …

Dass ich diesen Satz einmal verfluche, hätte ich im Leben nicht gedacht. Aber es war so. Ich war tatsächlich eher krank und nicht schwanger. Dass ich selbst am meisten damit zu kämpfen habe, dass es mich selbst wahnsinnig traurig macht und dass ich es eigentlich bis heute nicht richtig verstehe, können sich nur die wenigsten vorstellen. Männer schon mal gar nicht (Sorry).

Es soll ja Frauen geben, die nicht mal merken, dass Sie schwanger sind. Einige fühlten sich nie so wohl, wie in der Schwangerschaft … Ich beneide euch.

Ich bin ehrlich – JA, mir ging es richtig Kacke, mir war 24/7 Kotzenschlecht und ich musste mich ZU ALLEM Zwingen – am meisten zum Essen, was sonst noch nie in meinem Leben ein Problem darstellte. Ab 18 Uhr hätte ich bereits schlafen können, allerdings nur so lange, bis ich mitten in der Nacht dann wieder zur Toilette muss. Den besagten „Schwangerschaftsglow“ hatte ich auch nicht, ich sah aus wie der Tod. Bewege ich mich schneller als Schneckentempo, pulsiert mein Herz, als ob ich einen 5 km Run hinter mir habe. Unbegreiflich!

Nausema gebe ich mir regelmäßig, wobei ich keine besondere Verbesserung spüre. Vomex wirkt bei mir schlimmer als eine Schlaftablette und ist daher auch keine Option. Ingwer soll ja helfen, lese und höre ich überall, nur leider hasse ich Ingwer und habe das Gefühl, schon beim Gedanken daran wird mir schlecht.

Was ist mit der 12. SSW, ab der „alles“ besser wird? Bei mir war nach wie vor alles beim Alten. Ich erinnere mich genau daran, wie sehr ich die 12. SSW herbeigesehnt habe.
Leider ohne Aussicht auf Erfolg.

In der 13. SSW habe ich mich dann das erste Mal übergeben. Herzlichen Glückwunsch Sarah, auch das hast du nicht ausgelassen.

Kurz: Ich war völlig raus aus dem Leben.

Mein Körper hat nicht ansatzweise funktioniert, wie ich es kannte und meine ehrlichen Gedanken zu diesem Zeitpunkt waren „ich will mein Leben zurück“.

Bei meinen Freundinnen habe ich mich mehr oder weniger abgemeldet gehabt, weil ich einfach keine gute Gesellschaft war. Nicht mal am Telefon. Für drei auf einander folgende Sätze hat mein Lungenvolumen kaum gereicht und auch sonst habe ich weder Fern geschaut noch auf mein Handy …

Mein „Leiden“ sollte noch bis zum 5. Monat anhalten.
Ab der 20. SSW wurde es besser!   

 

Schwangerschaftstest

ABER, und das ist der Grund, weshalb ich mich entschieden habe, diesen Blogpost zu verfassen, ich will euch an meiner Erfahrung teilhaben lassen. Mir hat es selbst ungemein geholfen, wenn ich Erfahrungsberichte gelesen habe, mich mit anderen Schwangeren unterhalten konnte oder mir durch verschiedenste Leute (Ärztinnen oder Hebammen) Mut gemacht wurde.
Ich will euch erzählen, was mir geholfen hat und euch vor allem beruhigen. DENN, geht es euch schlecht, so habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder zu hören bekommen, geht es dem Baby gut!
Und das ist ja, bei all dem Leiden, die Hauptsache.

Was hat mir also in den letzten Wochen geholfen,
und wie habe ich versucht, mit der Situation klar zu kommen:


  • Frische Luft wirkt Wunder! Wann immer es euch möglich ist, geht eine Runde an die frische Luft. Auch wenn es nur ein kleiner Spaziergang ist, ihr werdet sehen, es tut euch gut. Außerdem war mir draußen meist sehr viel weniger Übel als zuhause.
  • Essen gegen Übelkeit. Das absurdeste, was ich in der Schwangerschaft gelernt habe. Iss, damit dir nicht schlecht wird, oder noch schlechter… Meist konnte ich mir keine Gedanken über essen machen, wenn irgendetwas dann aber da war, konnte und habe ich zumindest etwas essen können. Bittet vielleicht einfach euren Partner, eure Familie, Freunde, euch etwas mitzubringen, ohne vorher groß darüber zu reden. Und esst verdammt noch mal das, worauf ihr Lust habt, wenn ihr gerade Appetit auf etwas habt. Es wird euch bald wieder besser gehen, dann könnt ihr wieder auf die Ernährung achten!
  • Zwingt euch, nicht den ganzen Tag auf der Couch zu verbringen, um Abends dann wieder ins Bett zu gehen. Egal wie schwer es für mich war, meine geliebte Couch zu verlassen (die mich noch nie im Leben so häufig gesehen hat wie in den vergangenen Wochen), so „gut“ habe ich mich gefühlt, wenn ich mal ein oder zwei Dinge am Tag geschafft habe, zu erledigen.
  • Think Positiv! Keiner weiß besser wie beschissen sich dieser kleine Satz in der Situation liest, wie ich. Aber glaubt mir, der Kopf spielt eine enorm große Rolle und es hilft, wenn ihr versucht, die negativen Gedanken zu durchbrechen und immer wieder an etwas Schönes zu denken. „Diese Zeit geht vorbei“, das verspreche ich euch. 
  • Ablenkung. Auch wenn ich mich – wie zu allem – zu den Treffen mit meinen Mädels zwingen musste, es hat mich abgelenkt und für den Moment gutgetan. Lenkt euch ab indem ihr eine Serie schaut, ein spannendes Buch lest, euch mit Freundinnen oder der Familie trefft, verabredet euch zum Skypen oder vielleicht schreibt ihr Tagebuch. Damit habe ich allerdings erst etwas später angefangen, zum Schreiben hatte ich nun wirklich keinerlei Motivation.

Aktuell bin ich in der 26. Ssw.
Ich bin endlich wieder relativ fit und schaffe es, den normalen Tätigkeiten, wie Arbeiten oder Haushalt nachzukommen. Yoga mache ich fast jeden Morgen, das hilft mir ungemein, mich auf mich und mein Baby zu konzentrieren und beweglich zu bleiben.
Mein Essverhalten hat sich weitestgehend normalisiert, auch wenn mir zwischendurch immer mal wieder Übel ist, aber das ist nichts gegen die vergangenen Wochen. Das Aufstehen morgens ist auch wieder selbstverständlich und ich bin, besonders am Morgen, voller Tatendrang.
Also fast die Alte 🙂

Schauen wir mal, was die nächste Zeit mit sich bringt …

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Alles Liebe, Sarah

 

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